Diese Anleitung soll Einsteigern die absoluten Grundlagen der manuellen Rohrleitungsplanung vermitteln. Weiterhin soll sie den Einstieg in den Umgang mit dem Isometriepapier erleichtern sowie die ersten Schritte der Planung aufzeigen.
Eingangsüberlegung
Zuerst müssen Sie den Verlauf der Rohrleitung vor Augen haben. Überlegen Sie sich also zuerst, wo die Rohrleitung beginnen und wo sie enden soll. Anschließend überlegen Sie sich, wo die Rohrleitung entlang laufen soll. Definieren Sie sich nun Ihr eigenes lokales Koordinatensystem – legen Sie also die Richtungen der Achsen fest. Nutzen Sie ggf. die “rechte Hand Regel”: Egal in welcher Position Sie Ihre Hand halten, die Achsen verlaufen entlang der Finger.
Koordinatensystem zeichnen
Jetzt geht es darum, die Rohrleitung auf Isometriepapier zu zeichnen. Dies ermöglicht Ihnen eine einfache 3-dimensionale Darstellung der Rohrleitung. Drucken Sie sich zunächst eine Vorlage aus.
Isometriepapier können Sie sich hier downloaden & ausdrucken:
www.papersnake.de/zeichnen/isometrie/isometrie_quer.pdf
Beachten Sie: Bei dieser Vorlage ist auf das Querformat zu achten!
Beachten Sie: Eine isometrische Zeichnung ist niemals maßstäblich!
Beginnen Sie mit dem Zeichnen von einem kleinen Koordinatensystem und beschriften Sie die Achsen. Die Z-Achse (Höhe) muss immer die Senkrechte-Achse nach oben sein. Jetzt zeichnen Sie einen einfachen Punkt auf das Isometriepapier, wobei die zeichnerische Position unwichtig ist. Dieser erste Punkt soll den Startpunkt der Rohrleitung darstellen.
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Zeichnen der Rohrleitung
Nun wird der nächste Punkt der Rohrleitung gezeichnet. Beispielhaft soll die Rohrleitung nun von dem Anfangspunkt aus 3m in X-Richtung verlaufen:
Von P2 aus gesehen soll die Rohrleitung nun unter einer vertikalen Steigung von 45 Grad weiter in X-Richtung bis auf eine Endhöhe von 2 Metern verlaufen:
Es ergeben sich die Koordinaten (Einheit mm):
P1 ( 0 | 0 | 0 )
P2 ( 3000 | 0 | 0 )
P3 ( 5000 | 0 | 2000 )
P4 ( 9000 | 0 | 2000 )
Die jetzt gezeichnete Linie ist als Mittellinie der Rohrleitung zu verstehen, sie definiert erstmal nur den Verlauf im Raum. In den nächsten Schritten geht es darum, die Rohrleitungsisometrie zu bemaßen.
Definition der Teile
Nachdem nun der Rohrleitungsverlauf gezeichnet wurde, müssen Sie noch wissen, welche Formteile Sie für die Rohrleitung überhaupt verwenden dürfen. Dies wird in der Regel durch eine Rohrklasse definiert. Hier sehen Sie einen Auszug aus einer beispielhaften Rohrklasse:
Auszug aus einer Beispiel Rohrklasse:
Position der Formteile
Bemaßung
Die Bemaßung muss auf den Messungen vor Ort basieren, welche zum Beispiel händisch mittels Metermaß und Wasserwaage ermittelt werden. Es werden nur die Abstände der Mittelpunkte bemaßt (der Fachmann spricht hier vom Achsmaß):
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Schweißnähte
Die Isometrie muss nun noch um die Schweißnähte ergänzt werden, welche durch einen Punkt dargestellt werden. Manchmal werden die Schweißpunkte auch durchnummeriert, was in diesem Beispiel nicht der Fall ist. Für einen Vorschweißflansch braucht man eine Schweißnaht und für einen Bogen zwei. Da in diesem Beispiel keine Rohrlängen von über 6m zum Einsatz kommen, benötigen wir hier keine zusätzlichen Schweißnähte, um gerade Rohrleitungen miteinander zu verbinden.
Stückliste
In der Stückliste muss nun die Isometrie in Ihre Bestandteile zerlegt werden. Die Anzahl der Flansche, Bögen und Schweißnähte lässt sich einfach durch zählen ermitteln. Um die Länge an gerader Rohrleitung zu ermitteln, muss zunächst die Gesamtlänge ermittelt werden. Von dieser wird dann die Länge der Bögen und Flansche abgezogen.
Gesamtlänge:
3000 + √(2000² + 2000²) + 4000 = 9828mm
Abziehen für Bögen (siehe Position der Formteile):
78 mm x 2 = 156mm
Abziehen für Flansche (siehe Position der Formteile):
52 mm x 2 = 104mm
Länge gerades Rohr:
9828 – 156 – 104 = 9568mm
Ergebnisse zusammenfassen
Die Verknüpfung zwischen Rohrleitungsisometrie und Stückliste erfolgt durch die Angabe von eindeutigen Kennzeichnungen auf beiden Dokumenten. Diese Kennzeichnungen werden als Positionsnummern bezeichnet und dienen dazu, die einzelnen Bauteile auf der Rohrleitungsisometrie mit den entsprechenden Komponenten in der Stückliste zu verknüpfen. Auf der Rohrleitungsisometrie werden die Positionsnummern entlang der Rohrleitungsführung platziert und auf der Stückliste unter den entsprechenden Komponenten aufgeführt.
Durch eine eindeutige Zuordnung können Ingenieure und Techniker sicherstellen, dass jedes Bauteil korrekt bestellt und installiert wird und somit das Projekt reibungslos verläuft.
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